Gershwin Piano Quartet

Der Landbote, 17. Dezember 2010 - Hohe Schule der Improvisation -

Wenn in der Nacht klangstarke Arrangements aus dem Fl�gelsaal eines Klavierh�ndlers t�nen, k�nnte das Gershwin Piano Quartet am �ben sein. Mit �Be.four� legt es jetzt eine aufregende CD/DVD vor. Das 1996 von Andr� Desponds, Dozent f�r Improvisation und Kammermusik an der Z�rcher Hochschule der K�nste, gegr�ndete Quartett lotet mutig die M�glichkeiten von vier Fl�geln aus. Desponds, Mischa Cheung, Benjamin Engeli und Stefan Wirth, allesamt Solisten und mehrfache Preistr�ger, schlagen mit Kreativit�t und Charme die Br�cke von der E- zur U-Musik und zur�ck. Dabei verjazzen sie Strawinskys �Petrushka-Suite� und verfremden Ravels �La Valse� mit klirrenden Klaviersaiten. Perkussion neben den Tasteneins�tzen ist ihr Markenzeichen. Es scheppert, klappert und flirrt aus dem schwarzen Kasten. Sie entlocken ihren Instrumenten Kl�nge, die man noch nicht geh�rt hat. Besonders dynamisch treffen sie damit bei der Tango-Fuge �ber ein Thema von Astor Piazzolla den treibenden Klang des Bandoneons. In der von Wirth entwickelten Fuge setzen die Stimmen in drei verschiedenen Tonarten ein, bis sie in einem zeitgen�ssischen Finale kulminieren. Zart konstrastiert dagegen �Night and Day� von Cole Porter, das Desponds nonchalant pfeifend als Rumba pr�sentiert. Den fulminanten Abschluss findet die CD mit drei Klassikern von Gershwin, �An American in Paris�, �The Man I Love� und �I Got Rhythm�, das die Improvisationsk�nstler mit Verve vortragen. Die Spielfreude der vier vermittelt sich besonders an ihren Live-Konzerten, die sie durch Europa, S�damerika und China f�hrten. Daher ist die beigelegte DVD mit Ausschnitten ihrer mitreissenden Auftritte eine gelungene Zugabe. Die unterschiedlichen Charaktere, die man als �Boygroup� nicht besser casten k�nnte, spielen sich die T�ne zu und beeindrucken mit ihrer Interpretation von �Quadrophonie�.
Gabriele Spiller

DRS2 kulturtipp 26/10 - Musikalische Delikatesse -

Eigentlich gen�gen ja 88 Tasten, 10 Finger und 2 F�sse durchaus. Was also bringen 352 Tasten, 40 Finger und 8 F�sse? Oder mit anderen Worten: Vier Fl�gel? Viel, wenn auch noch vier kluge und musikalische K�pfe wie beim Gershwin Piano Quartet dabei sind. Sei es Strawinsky, Ravel oder Gershwin: Immer stellt sich reinstes H�rvergn�gen ein bei so viel klanglicher Delikatesse, rhythmischer Pr�zision und sp�rbarer Musizierfreude!
Roland W�chter
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